Berl’s Bio-Hofmolkerei bietet erstaunliche Vielfalt

von Redaktion Ökona (Kommentare: 0)

Kategorien: Ernährung regional

Das sind die Berls

Ökologisches und Nachhaltiges Wirtschaften

So mancher mag sich erinnern an die Titelseite der Ökona Ausgabe Sommer 2017 mit der netten Familie in Tracht. Das sind die Berls, - immer fleißig und kreativ am Arbeiten auf dem Thanhof zwischen Ascha und Steinach. Damals haben sie einen Hofladen eingerichtet und haben einen Teil ihrer Bio-Milch von einem „Lohnkäser“ zu Käse verarbeiten lassen. Den anderen Teil der Milch verkaufen sie an die Molkerei Goldsteig in Cham, die diese kostbare Ware wieder weiterverkauft.


Bio-Heumilch schmeckt einfach besser

Nachdem Markus Berl seinen Hof auf die Produktion von Bio-Heumilch umgestellt hatte und festgestellt hat, dass diese viel besser schmeckt und gesündere Eigenschaften besitzt, erschien ihm der erzielte Gegenwert zu gering für dieses wertvolle Produkt, denn der Gewinnungsaufwand ist ungleich höher.

Berl bewirtschaftet nämlich auch Naturschutz-Wiesen und lässt beim Mähen immer einen Blühstreifen für die Bienen und Insekten übrig. Außerdem kommt der Aufwand der sicheren Heutrocknung dazu. So entschloss er sich zur eigenen Weiterverarbeitung zu verschiedensten Produkten. Dazu musste er jedoch eine eigene Hof-Molkerei bauen, um die technischen Einrichtungen für die Herstellung von verschiedenen Käsesorten und Joghurt bewerkstelligen zu können. So ein großer Hof mit seinem Maschinenpark ist ohnehin eine große Aufgabe und erfordert ständige Reinvestitionen. Der Bau der eigenen Molkerei war daher schon eine besondere Herausforderung, die Berl jedoch durch viel Eigenleistung und einer Reihe bekannter Handwerksbetriebe aus der Region meistern konnte.

 

Molkereitechnik und Milch – alleine macht noch keinen Käse

Jedoch Hard- und Software – sprich Molkereitechnik und Milch – alleine macht noch keinen Käse. Neben geeigneten Reife- und Lagerkellern gehören das nötige Knowhow und die Genehmigungen zur Herstellung von Milchprodukten auch dazu. Sicher, das Wissen um die Käseherstellung war in der Familie Berl schon vorhanden, jedoch nicht für 14 verschiedene Sorten. Die Erteilung der Produktionsgenehmigung erfordert eine professionelle Einrichtung und das Wissen um Hygiene und Vieles mehr. Es musste also viel probiert und gelernt werden bis sich das Sortiment nun so gestaltet hat, wie es jetzt ist und es muss den Kunden schmecken – und das tut der Käse aus Bio-Heumilch auf jeden Fall! Von halbfestem Schnittkäse bis zu Rot- und Weißschimmel Camembert, Frischkäse mit Schnittlauch oder Knoblauch ist alles bei Berl zu finden, nur keinen Bergkäse. Dafür gibt es den „Buglkas“! Markus Berl erklärt: „ist ja klar, bei uns do gibt’s keine Berge, sondern ein paar Bugl. Deshalb kann es keinen Bergkäse geben, sondern eben einen Buglkas!“. Lang genug gereift kann dieser den Bergkäsen aus den Alpen sicher Paroli bieten, denn er ist sehr beliebt bei den Kunden.

Ein Netzwerk von Bio-Höfen


Neben dem Käsesortiment bietet die Bio-Hofmolkerei auch Trinkmilch 3,5% und Butter sowie Joghurt, pur oder je nach Jahreszeit mit Früchten, z.B. Bioerdbeeren, die er vom Boierhof in Willmering, dem Wurzelgarten in Kössnach und weiteren Bio-Lieferanten bezieht. Beim Joghurt wird in der Herstellung auf Zucker verzichtet; dafür reift er länger und die nötige Konsistenz zu bekommen. Ja, es hat sich ein Netzwerk gebildet um den Thannhof. Andere Bio-Höfe bieten in ihren Hofläden Berls Produkte an und umgekehrt. So findet man in Berls Hofladen auch Wurstwaren von Lindner’s Hof „Land-Luft-Leberfing in Landau/Arnstorf mit ihrem modernen Schlachtkonzept, wie wir das in der letzten Ausgabe der Ökona vorgestellt haben.
<Foto Luki_Berl_2_mod einfügen; BU: Auch „Deutschlands Fleischpapst Lucky Maurer kauft gerne bei den Berls ein >
Freude an dem, was wir tun und den guten Produkten
Es ist schon ein erstaunliches Projekt, was die Fam. Berl da auf die Beine gestellt hat. Normalerweise ist die Hofbewirtschaftung schon genug Arbeit; und jetzt auch noch die Hofmolkerei dazu?! Man muss sich wundern, wie die das schaffen. Markus erklärt: „andere gehen am Abend und an den Wochenenden irgendwelchen Hobbys nach und wir haben Freude an dem, was wir tun und den guten Produkten, die wir herstellen und wenn sie den Kunden schmecken, freuen wir uns noch mehr!“ Und zu den Kunden gehören Menschen, die wirklich wissen, was gut ist, denn der bekannte Landwirt, Koch, Gastronom und „Deutschlands Fleischpapst“ Lucki Maurer kauft auch gerne in Berl’s Hofladen ein. So will Markus Berl das Sortiment noch erweitern und erzählt begeistert: „Ich bin schon gespannt, wie uns der Blauschimmel-Käse gelingen wird, - da brauchen wir einen separaten Reifekeller!“
Tja, was will man mehr darüber noch berichten? Man muss die Sachen einfach probieren. Ein Besuch des Hofladens auf dem Thanhof 3 bei 94347 Ascha lohnt sich auf jeden Fall!

Online unter

https://www.biomilchhof-berl.de/

und Tel.: 09961/9437498 oder mobil: 0170/2266034